Zwar haben Kultureinrichtungen voraussichtlich nicht so schnell wieder Publikumseinbrüche im großen Stil zu befürchten wie während der COVID-19-Pandemie. Die Publikumssituation ist dennoch nicht rosig, vor allem klassische Kulturangebote wie Ausstellungen, Theater‑, Opern‑, Ballett-/Tanztheateraufführungen oder klassische Konzerte werden von den Berliner*innen inzwischen seltener besucht. Auch einige altbekannte Probleme wurden durch die Pandemie sichtbarer als je zuvor – zum Beispiel die Überalterung des Publikums in vielen Einrichtungen: Schon vor COVID-19 zeichnete sich ab, dass auf die rein demografisch in den nächsten Jahren als Publikum wegfallende Generation der Babyboomer nicht in gleichem Maße jüngere Zielgruppen nachrücken werden. Die Gründe dafür sind vielfältig und werfen unter anderem die Frage auf, welche Rolle Kultureinrichtungen in der Gesellschaft von morgen einnehmen. Der 5. kurz&knapp-Bericht Nummer des Instituts für Kulturelle Teilhabeforschung (IKTf) beschäftigt sich mit der Frage, welche Auswirkungen Corona auf das postpandemische Kulturbesuchs- und Freizeitverhalten der Berliner*innen hat.