Thüringen wird gerne als das Land der Klöße, Kuchen und Rostbratwürste bezeichnet. An dieser Einschätzung ist viel dran. Aber man würde dem Süden Thüringens, dem Landstrich zwischen Rennsteig und Rhön, zwischen Wartburg und Saale, Unrecht tun, wenn man ihn lediglich darauf reduzieren würde. Die Schriftstellerin und Museumsleiterin Margarete Braungart (1947–1998) hatte sich zeit ihres Lebens mit den Gebräuchen und Sitten und vor allem den Koch- und Essgewohnheiten ihrer Landsleute beschäftigt. In Ihrem bekanntesten Buch unternimmt sie eine Küchen- und Backhausreise durch Südthüringen. Dabei versammelt sie nicht nur die besten Rezepte zum Nachkochen, sondern auch die wunderlichsten Geschichten und besten Anekdoten ihrer Südthüringer Heimat. Und die zeugen nur allzu oft von einer überaus praktischen Veranlagung ihrer Bewohner. Ganz nach dem Motto: „Gieß einen Eimer Wasser an die Suppe, sonst langt's net.“