Derzeit gibt es in Deutschland rund 200 Tierfriedhöfe. Ihr vermehrter Zuwachs ab den 1990er Jahren ist Ausdruck eines seitens der Heimtierhalter gestiegenen Bedürfnisses, die emotionale Nähe zu ihren Tieren über deren Ableben hinaus bekräftigen zu wollen. Das Tier auf einem Tierfriedhof zu begraben, bildet die augenfälligste und sprichwörtlich letzte Möglichkeit dazu. Mit diesem Buch liegt erstmals eine umfassende Untersuchung vor, die auf der zentralen Frage basiert, was eine Tiergrabstätte über die Beziehung zwischen Mensch und Tier aussagt. Dazu wurde eine Feldforschung auf deutschen Tierfriedhöfen durchgeführt, die sich auf insgesamt 619 Gräber erstreckte. Untersucht wurden die Grabzeichen und Grabflächen hinsichtlich verschiedener formaler und inhaltlicher Kriterien: z.B. Wie sind die Gräber gestaltet bzw. strukturiert (auch im Vergleich zu Humanfriedhöfen)? Welche Rolle erfüllte das Tier für seinen Besitzer? Wie wird Trauer zum Ausdruck gebracht? Welche Rolle spielen Religion und Glaube bei Tierbestattungen? Das Interesse richtete sich entsprechend auf ikonografische Zeugnisse (Motive, Zeichen, Symbole), ebenso auf textuelle Elemente und deren Inhalte wie auch auf formale Aspekte. Interview-Aussagen von Tierbesitzern arrondierten das Material.