Die Forst- und Holzforschung des „Dritten Reichs“ waren in die kriegswirtschaftlichen Programme Hitlerdeutschlands eingebunden. Die Bedingungen von Kriegsvorbereitung und Kriegsführung verschafften ihnen eine bis dahin nicht gekannte Wertschätzung durch staatliche Stellen. Um die Holzproduktion zu steigern und die Einsatzmöglichkeiten des Holzes als Rohstoff zu erweitern, wurden die Forschungen über Forst und Holz beträchtlich verstärkt. Das Interesse der Wissenschaftler galt aber auch den forstlichen Rohstoffen außerhalb Deutschlands und besonders denjenigen Waldgebieten, welche seit dem Überfall auf Polen den deutschen Besatzern in Osteuropa in die Hände fallen sollten und von deren Ausbeutung sich die Rohstoffstrategen eine Entlastung des eigenen Waldes versprachen. Diese Monographie dokumentiert erstmals die weit gespannten Aktivitäten deutscher Experten auf den Gebieten der wissenschaftlichen Forst- und Holzkunde zwischen 1933 und 1945. Sie gibt einen Überblick über Themen, Akteure und Einrichtungen. Die Bereiche Forstpolitik und Naturschutz, der Streit um den „richtigen“ Wald, Nachhaltigkeit, die „Wiederbewaldung des Ostens“ und der „Griff nach dem Tropenwald“ werden ausführlicher behandelt. Ein bio-bibliographischer Index verzeichnet literarische Fundstellen zu den Lebensläufen von mehr als 130 Forst- und Holzforschern. Die Untersuchung leistet damit einen Beitrag zur Geschichte der forst- und holzwissenschaftlichen Disziplinen im Nationalsozialismus. Sie zeigt, welche besondere Rolle Forst und Holz im Geschehen und in den Plänen des „Dritten Reichs“ spielten. Weitere Hinweise auf der Homepage des Verlages: www.VerlagKessel.de