Kirche und Sport - das klingt nicht nach einer Liebesbeziehung. Aber nach dem Ersten Weltkrieg spielte die "Deutsche Jugendkraft" (DJK) eine zentrale Rolle bei der Stabilisierung des katholischen Milieus. Heute hat die DJK über 450.000 Mitglieder, die in über 1.000 Vereinen organisiert sind. Die Forschung zur DJK wurde über Jahrzehnte von Vereinsmitgliedern und Historikern geprägt, die sich selbst zur katholischen Welt rechnen durften. Doch der 100. Geburtstag 2020 ging nahezu unter - so als ob die DJK für das katholische Deutschland jegliche Relevanz eingebüßt hätte. Dabei ist die Geschichte der Organisation in vielerlei Hinsicht interessant: sporthistorisch ebenso wie für Religions-, Gesellschafts- und Sozialgeschichte. Das vorliegende Buch ist die erste Studie über die DJK, die über die reine Vereinshistoriographie hinausgeht. Dr. phil. habil. Florian G. Mildenberger (geb. 1973) lebt als Privatgelehrter und Schriftssteller in Berlin. Er studierte Neuere Geschichte in München, London und Berlin, schloss 1998 mit dem M.A. ab, promovierte 2000 und wurde 2006 in München habilitiert. Er forscht vor allem zu religions- und medizinhistorischen Themen.