Das Interesse der Öffentlichkeit im Inland wie im Ausland an der Rolle des Obersalzberges im 3. Reich ist auch 70 Jahre nach dem Ende des vernichtendsten Krieges aller Zeiten ungebrochen. Die Zahl der Informationsschriften nimmt sogar noch zu. Die Berchtesgadener Landesstiftung hat deshalb das Gedenkjahr 1995 - 50 Jahre Kriegsende - zum Anlaß genommen, selbst eine Broschüre über die damaligen Ereignisse am Obersalzberg herauszugeben. Mit Prof. Ernst Hanisch von der Universität Salzburg konnte als Autor ein Historiker und profunder Kenner der Geschichte des Nationalsozialismus gewonnen werden. Besonderer Wert wurde auf eine illusionslose, untendenziöse und ausgewogene Darstellung der Ereignisse gelegt. Der Obersalzberg war keine Bergidylle, keine Insel des Vergessens von den übrigen Geschehnissen in der Welt. Hier wohnte Adolf Hitler, dessen Skrupellosigkeit, Machtbesessenheit und Rassenwahn zu Krieg und Verderben, zur Verfolgung und Tötung unzähliger Menschen geführt hat. Hier wurden Entscheidungen getroffen, die das Schicksal von Millionen von Menschen besiegelten und die heute noch ihre Nachwirkungen in aller Welt haben. Dies möge der Leser stets vor Augen haben. Auch 70 Jahre ändern nichts an der Schuld der damaligen Machthaber. Es darf kein Vergessen geben!