Die österreichische Porträtmalerei des 19. Jahrhunderts ist der perfekte Spiegel einer Epoche tiefgreifender gesellschaftlicher Umbrüche. Sie dokumentiert ein wachsendes Bewusstsein für das Individuum und reflektiert nicht nur soziale Stellung und persönlichen Ausdruck, sondern erweitert auch ihr Repertoire um Verweise auf die Lebenswirklichkeit der Porträtierten. Zunehmend entdeckt die Bürgerschaft die Porträtmalerei für sich und wird zu einem wichtigen Auftraggeber. Von nun an ließ sich nicht mehr nur die herrschende Elite standesgemäß abbilden. Das Genre erlebte so etwas wie eine Demokratisierung.