Die vorliegende Publikation entstand im Zuge der vom 11.12.2015 bis 21.2.2016 im Tiroler Volkskunstmuseum in Innsbruck gezeigten Sonderausstellung „Geschenke und Präsente“. Die Ausstellungskuratoren, die zugleich die Redaktion dieses „Studioheftes 27“ innehatten, wählten aus den zahlreichen Geschenken, die in den vergangenen 15 Jahren die Sammlungen dieses für die Tiroler Kulturgeschichte so wichtigen Museums bereicherten, ausgewählte Beispiele heraus. 46 davon werden mit ihrer jeweiligen Geschichte vorgestellt. Sie dokumentieren althergebrachte Handwerkstechniken, sie berichten von freudigen Ereignissen im Lebenslauf (von Kindstaufen, Erstkommunion oder Eheschließungen), von Feiern im Jahreslauf (wie Ostern, Weihnachten, Muttertag), sie legen Zeugnis ab vom Alltagsleben (etwa durch Beispiele von zu unterschiedlichen Anlässen getragenen Kleidungsstücken oder in Tiroler Haushalten verwendetes Geschirr, durch Klein- und auch Großmöbeln). Auch das Kunsthandwerk und die Volksfrömmigkeit sind durch ausgewählte Beispiele vertreten. Eingebettet sind diese Mikrogeschichten in eine kulturgeschichtliche Darstellung des Schenkens allgemein, in den Versuch, Motive des Schenkens – gerade auch an ein Museum – namhaft zu machen wie einen Überblick über die wichtigsten Geschenkgeber an das Tiroler Volkskunstmuseum in den mehr als 100 Jahren seines Bestehens. – Auch auf restauratorische und konservatorische Fragestellungen wird eingegangen, denn, so willkommen Geschenke auch sind, so stellt ihr neuer musealer Kontext andere Anforderungen an sie als ihr vormals privates Umfeld. So gibt der Band Einblick in die Ausstellungsbesuchern in der Regel nicht sichtbare Museumsarbeit, konkret in die Arbeit, aber auch in die Sammlungen des Tiroler Volkskunstmuseums.