„Iss nicht dies, sondern das, zähl Kalorien, treib mehr Sport, reiß dich zusammen“ … solche Ratschläge müssen sich Menschen, die mit problematischem Essverhalten kämpfen, anhören. Die Folge: sie fühlen sich schlecht, geben sich selbst die Schuld und fragen sich, warum sie scheinbar zu schwach sind, ihr „falsches“ Verhalten zu überwinden. Mit Diäten und selbstauferlegter Disziplin versuchen sie, ihr Essverhalten in vermeintlich „richtige“ Bahnen zu lenken und erleben regelmäßiges Scheitern und Jo-Jo-Effekte. So entsteht ein Teufelskreis aus Scham, Schuldgefühlen und Selbsthass, der die Essprobleme nur verstärkt und echte Heilung unmöglich macht. Neurowissenschaftler und Suchtpsychiater Judson Brewer hilft, die wahren Gründe hinter unserem Essverhalten zu verstehen und zu einem guten Umgang mit Essen zurückzukehren: Die Ursprünge unserer Essprobleme liegen nicht in unserem vermeintlich falschen Verhalten, sondern gehen auf Muster im Gehirn zurück, die evolutionär zunächst vorteilhaft waren, in Zeiten ständiger Verfügbarkeit von Nahrung aber oft ins Gegenteil umschlagen – Binge-Eating, Überessen, Heißhunger und Kontrollverlust sind die Folge. Hunger Habit ist kein Diätratgeber, sondern geht an die Wurzel des Problems: Wir lernen, problematisches Essverhalten dauerhaft abzulegen, indem wir dafür zuständige Abläufe und Verhaltensmuster im Gehirn verstehen und erkennen, wie wir sie gezielt ändern und steuern können. Wenn wir uns endlich selbst verstehen und die Signale unseres Körpers wieder wahrnehmen, tritt Selbstliebe anstelle von Selbsthass und Essen wird von einem Problem endlich wieder zu dem, was es sein soll: Genuss und pure Lebensfreude!