Erika Summ ist in den zwanziger Jahren im Hohenloher Land im Nordosten des heutigen Baden-Württemberg auf dem Dorf geboren. Anfangs in Stachenhausen, später in Steinach aufgewachsen, war sie Schäferstochter, wurde Pfarrköchin und später Frontschwester - eine ungewöhnliche Entwicklung damals. Am Ende ihres Berufsweges war sie Operationsschwester. Eine Tätigkeit, die viel Einfühlungsvermögen, Wachsamkeit und Wissen erfordert. Über ihre Kindheit und Jugendzeit erzählt sie ausführlich und begleitet von informativen Fotos, die die Eltern Jahr für Jahr von einem Berufsfotografen aufnehmen ließen. Doch die dörfliche Idylle auf diesen Fotos ist teilweise trügerisch. Harte Arbeit und Leben und Sterben lagen auf dem Land dicht beieinander. Und Anfang der dreißiger Jahre bricht in Deutschland auch die Politik mit dem Nationalsozialismus ins dörfliche Leben ein. Für ein Mädchen auf dem Land gibt es damals beruflich noch wenige Möglichkeiten. Doch Erika Summ findet für sich einen Weg: Die Ausbildung am Katharinenhospital in Stuttgart führt sie zum damaligen Traumberuf Rotkreuzschwester. Doch der Traum wird mit Beginn des Zweiten Weltkrieges zum Albtraum, als Erika Summ unverhofft als Frontschwester an die Ostfront einberufen wird. Erschüttert berichtet die junge Frau nun von den Sterbenden, von den Operationen unter Feindbeschuss, vom Lazarett auf der Flucht und vom Kriegsalltag, der ihr die Jugend raubt. Heute hat man die Frontschwestern von damals aus den Augen verloren. Jene jungen Frauen, deren Pflicht es war, direkt hinter der Front Verwundete zu behandeln oder den Schwerstgetroffenen unter ihnen beim Sterben zu helfen. Erika Summ setzt ihnen im zweiten Teil ihres Buches ohne Pathos ein beeindruckendes Denkmal.