Die Geschichten jener Kunstwerke, die ab etwa 1850 aus deutschen, aber auch englischen oder spanischen Kolonien nach München kamen, sind vielfältig. Fachleute aus verschiedenen Disziplinen und Ländern ordnen sie anschaulich ein. Sie dokumentieren die Gewalt, die Kriege, die rassistischen Ideologien und die Unterdrückung der Kolonisierten, die mit der Aneignung einhergingen. Sie erläutern die Bedeutungen der Kulturgüter in ihren Herkunftsgesellschaften, und sie zeigen in welches Umfeld die Dinge nach der Ankunft in Deutschland kamen: in ein Museum, das sich um 1900 dem kolonialen Gedanken verschrieb; in ein bayerisches Königreich, das am „Glanz“ kolonialer Eroberung teilhaben wollte; und in eine Gesellschaft, die von der „Exotik“ der Kolonien vielfach fasziniert war. Die Kolonialgeschichte des Museums Fünf Kontinente wird als Teil der deutschen und der globalen Geschichte erzählt.