Der erste Band des Trierer Kant-Index ist dem ›Auszug aus der Vernunftlehre‹ des Wolffianers G. F. Meier gewidmet. Kant hat ihn seinen eigenen Logikvorlesungen mehr als vierzig Jahre lang als Kompendium zugrunde gelegt. In seinen Arbeitsnotizen nimmt er auf Schritt und Tritt auf ihn Bezug. Die Akademieausgabe hat den ›Auszug‹ daher auch zusammen mit dem Logiknachlaß im Band XVI wieder mit abgedruckt. Im Unterschied zu Baumgartens ›Metaphysica‹ aber fehlt hier sogar ein konventioneller Index, der dem Leser die Arbeit erleichtern könnte. Gerade bei diesem Werk aber wird der Mangel besonders spürbar. Meier nämlich hat in seinem ›Auszug‹ die lateinische Schulterminologie der Logik des 18. Jahrhunderts noch einmal bewußt zusammengefaßt. Zahlreiche Begriffe der ›Kritik der reinen Vernunft‹ - Amphibolie, Antithesis, Analytik, Dialektik, Doktrin, dogmatisch usw. - finden hier ihre Vorlage. Meiers Handbuch zählt daher zu den wichtigsten Quellen für Kants eigene Terminologie. Für die Kantforschung, aber auch für die Erforschung des Wolffianismus und der deutschen Aufklärung insgesamt ist der Indexband ein unentbehrliches Arbeitsinstrument.