Dr. Friedrich Bock hat Tagebuch über die Paderborner Kriegsjahre 1939-1945 geführt. In seinen öffentlichen Funktionen als Direktor des Reismann-Gymnasiums sowie zeitweiliger Leiter einer NS-Ortsgruppe war er in das damalige Zeitgeschehen eingebunden. Das Leben im Spannungsfeld von totalitärem Regime, den Schrecken des Bombenkriegs, Familie, Beruf, sozialem Umfeld und Freizeit wird in einer bislang unbekannten Detailliertheit festgehalten. Hin- und hergerissen zwischen Betroffenheit, Stolz und Scham setzt sich der Sohn Helmut in seiner Hinführung zum Tagebuch intensiv mit dem seit langem verstorbenen Vater auseinander. Eine Auseinandersetzung, die auch den heutigen Leser herausfordert, Position zu beziehen.