Die Erinnerungen Walter Grünfelds reichen von seiner Kindheit und Jugend nach dem Ersten Weltkrieg, über die Zeit der Weimarer Republik und der NS-Diktatur bis zur unmittelbaren Nachkriegszeit nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie ermöglichen so exemplarische und authentische Einblicke in die sich immer mehr verschlechternde Lebenssituation jüdischer Familien bis hin zu Deportation und Ermordung der allermeisten Familienmitglieder und befreundeten Familien. Trotz aller schlimmen Erfahrungen ist dieser sehr persönliche Rückblick doch auch von der Liebe und einer gewissen Wehmut in der Erinnerung an die verlorene und zerstörte Heimat geprägt. Durch die von ihrem historisch-politisch interessierten Verfasser geprägte Sicht auf die Verhältnisse entsteht zugleich ein anschauliches Bild dieser Zeit und ihrer fundamentalen Veränderungen für das Leben der Zeitgenoss*innen.