Der Wiener Schriftsteller und Musiker Ernst Molden widmete sich fünf Jahre lang im Magazin Universum dem nahezu unerschöpflichen Thema Brauchtum, wobei der "Brauch" als solcher durchaus weit und offen definiert wurde. Aus den erweiterten und überarbeiteten Texten ist nun ein so nützliches wie unterhaltsames Handbuch geworden. Molden erforscht alte und neue Rituale, denen wir uns im Verlauf des Jahres hingeben, vom Bärlauchsammeln zur Martinigans, vom Winterreifenwechsel zur Fronleichnamsprozession. Der Reigen dieser Traditionen zeichnet uns als hochemotionelle Tiefwurzler, als bizarre Festefeierer, als Maibaumkraxler und Phäaken, aber auch als Wesen, die selbst das Einmotten ihrer Wintermäntel rituell zu Ende bringen.