Der "Idomeneo" ist eines der Schlüsselwerke im Schaffen Mozarts, der nicht müde wurde, zeitlebens für sein Lieblingskind zu werben. Zwei Monate nach Mozarts Tod erklang die Oper in Prag in einer Konzertfassung für eine Gedenk- und Benefizveranstaltung zugunsten Konstanze Mozarts. Trotz der beschränkten Zahl von Bühnenaufführungen erreichte das Werk eine erstaunlich dichte handschriftliche Verbreitung in Form früher Partiturkopien und erfuhr vielphasige Umgestaltungen im Autograph und der Münchner Aufführungspartitur. Keine zweite Oper Mozarts konfrontiert in ihren Primärquellen die Leserin und den Leser mit so schwierigen Fragen und widersprüchlichen Befunden wie der "Idomeneo". Der erste Teil des Bandes zur Entstehungs-, Überlieferungs- und Verbreitungsgeschichte versucht deshalb Ordnung in die Frage von Varianten und Fassungen zu bringen. Der zweite Teil widmet sich der Musik und ihren sprachlichen wie gattungsgeschichtlichen Voraussetzungen.