Vom Ende des 18. Jahrhunderts bis zum Zweiten Weltkrieg wurden rund 2.500 Mädchen und Jungen im Alter von sechs Jahren aus den verschiedenen Herrnhuter Missionsgebieten „zur Erziehung“ nach Deutschland geschickt. Die Entwurzelung der Kinder und die Trennung vom Elternhaus hinterließen lebenslang tiefe traumatische Spuren. Oft konnten die Eltern ihre Kinder erst nach vielen Jahren wieder in die Arme schließen. Diese „Missionskinder“ kamen in der Regel nach Kleinwelka bei Bautzen in die „Missions-anstalt“ der Herrnhuter Brüdergemeine. Dort wurden die Kinder betreut und erhielten ihre Schulbildung. In der Fachliteratur blieb das Schicksal dieser Kinder bisher weitgehend unerwähnt, obwohl die missionarische Arbeit ohne das Opfer dieser Kinder und ihrer Eltern nicht möglich gewesen wäre. Das Buch zeichnet an Hand von Beispielen den Weg der Missionskinder nach. Es will damit erreichen, dass das Leben dieser Kinder und ihrer Eltern nicht in Vergessenheit gerät.