Über Jahrtausende stießen Reiternomaden aus den fernen Steppen Asiens bis nach Europa vor. Aus Sicht der westlichen Welt war es eine bedrohliche Masse, die unter vielen Namen bekannt war. Attilas Hunnen und die Mongolen Dschingis Khans prägten sich tief in das europäische Bewusstsein ein. Aber wer genau waren diese Menschen, die unter dem Begriff Reiternomaden zusammengefasst werden? Bisher standen nur wenige archäologische Zeugnisse aus der Lebenswelt der Steppenbewohner des 7. bis 14. Jahrhunderts zur Verfügung. Neue Antworten und Erkenntnisse bieten nun die dank des trockenen Klimas sensationell gut erhaltenen Grabausstattungen ranghoher Verstorbener aus der Mongolei. Die Ausstellung Steppenkrieger präsentiert zum ersten Mal in Europa die gefürchteten Reflexbögen sowie Köcher mit Pfeilen und Reitzeug. Kleidungsstücke, u. a. der älteste erhaltene Filzkaftan, und das einzige bisher bekannte frühmittelalterliche Saiteninstrument beleuchten in Kombination mit detaillierten naturwissenschaftlichen und technologischen Analysen der Artefakte bisher kaum bekannte Aspekte der Kultur der eurasischen Steppenvölker.