Die Arbeit befasst sich mit dem Spannungsfeld zwischen Tarif- und Wettbewerbsrecht. Tarifverträge dienen sozialpolitischen, nicht wettbewerbsregelnden Zwecken und sind daher von einer kartellrechtlichen Kontrolle ausgenommen. Es wird untersucht, ob diese pauschale Aussage noch gerechtfertigt ist. Auf der Grundlage einer umfassenden Analyse der deutschen und europäischen Rechtsprechung sowie der historischen Entwicklung von Tarifverträgen wird deren Einfluss auf den Wettbewerb sowie ihre Schutzwürdigkeit beleuchtet. Ferner wird der Frage nachgegangen, ob tarifwidriges Verhalten lauterkeitsrechtliche Ansprüche begründen kann. Es wird dargelegt, dass neuere Entwicklungen und gesetzliche Änderungen im Bereich des Lauterkeitsrechts eine Neubewertung von Tarifverträgen und ihrem mutmaßlich fehlenden wettbewerbsregelnden Charakter rechtfertigen. Ziel der Arbeit ist es, eine rechtlich und praktisch überzeugende Lösung für den Umgang mit den Spannungen zwischen Tarif- und Wettbewerbsrecht aufzuzeigen.