Seit der Entstehung der Violine vor über 500 Jahren ist eine große Anzahl von Schriften über ihre Beschaffenheit, Spielweise, Lehrmethoden etc. erschienen. Man ist mit unzähligen, oft gegensätzlichen Meinungen konfrontiert. Die praktische Nutzung dieses immensen Wissens verlangt dringend nach Ordnung und Systematik. Eine existenzielle Frage für alle, die Violine lernen, spielen oder unterrichten wollen, ist: »Was ist überhaupt ein Fehler und wie kann man ihn vermeiden?« Die Beschäftigung mit dieser Frage gleicht einer Suche im Urwald. Das Buch erschließt Wege, die zum Ziel führen – was nur unter Einbeziehung von musikalischen, geschichtlichen, spieltechnischen und wissenschaftlichen Standpunkten möglich ist. Die Wissenschaft, vor allem die Anatomie und Physiologie, dämpft aber die Erwartungen der Lehrenden auf unmittelbare Hilfestellungen, denn die Theorie sucht nach Gesetzmäßigkeiten, während die Praxis immer Kompromisse eingehen muss. Jedoch: Eine geschichtliche Betrachtung fördert erstaunlich »moderne« Ansichten zu Tage.