Die Finanzierungsstruktur von Wohnungsunternehmen in Deutschland ist geprägt durch langfristig zinsgesicherte Kredite. Damit wurden in der Vergangenheit gute Erfahrungen gemacht, da diese Langfriststrategie ein hohes Maß an Planungssicherheit gewährt. Gleichwohl steht zu erwarten, dass über eine bewusste Steuerung des Zinsbuchs sowohl eine Minderung bestehender Risiken als auch eine Verbesserung des Finanzergebnisses erzielt werden kann. Die vorliegende Arbeit stellt hierzu ein prozessorientiertes Verfahren für die systematische Erfassung, Quantifizierung, Steuerung und Überwachung des Zinsänderungsrisikos in Wohnungsunternehmen vor. Im Mittelpunkt stehen die Identifizierung geschäftsspezifischer Rendite- und Risikopotenziale sowie die Quantifizierung von Verlustgrößen mittels eines Zinsstrukturmodells. Mit diesem Ansatz sollen die Charakteristika wohnungswirtschaftlicher Zinsbücher sachgerecht abgebildet und modelliert werden. Definiert werden auch die praktischen Anforderungen an einen Benchmark sowie ein Kalkulationsinstrument zur Ermittlung der unternehmenseigenen Risikotragfähigkeit.