Vor dem Hintergrund gegenwärtiger Massenarbeitslosigkeit werden in afrikanischen Ländern das Schulsystem und die Bildungspolitik stark kritisiert. Die Diskussion um Erziehung, Bildung und Ausbildung von Kindern und Jugendlichen ist daher aktueller denn je: In vielen Ländern bleiben Jugendlichen nach der allgemeinen Schule ohne praktische Erfahrungen erwerbslos. Handwerkliche Ausbildung, oft als abwertend und als eine Form von Kindesmisshandlung betrachtet, bietet demzufolge die einzige Alternative. Aus welchen Gründen wird die Entscheidung für eine handwerkliche Ausbildung getroffen? Wie sind die Ausbildungsbedingungen? Welche sozialen Beziehungen herrschen in der handwerklichen Ausbildung? Gbeognin Mickael Houngbedji gewährt in diesem Buch tiefe Einblicke in die Bedeutung von Handwerksberufen und handwerklicher Ausbildung in afrikanischen Ländern – insbesondere in Benin. Es bietet zahlreiche Informationen und Analysen zum Verständnis von Kind, Erziehung, Bildung und Ausbildung, Verwandtschaftsbeziehungen und deren Verflechtung im Rahmen der handwerklichen Ausbildung. Das soziale Gefüge, das diese Form der Ausbildung prägt, sichert ihre Verbreitung und ihren Erfolg. Heute ist eine Tendenz zur Entstehung einer staatlich anerkannten Berufsausbildung zu beobachten, die allerdings nicht reibungslos verläuft.