Von der Sanierung der Unteren Wertach durch Stützschwellenkraftwerke bis zum Flusssanierungsprojekt „Wertach vital“ 150 Kilometer lang fließt die Wertach zwischen dem Quellgebiet in den Allgäuer Alpen und der Mündung in den Lech nach Augsburg. Die Hochwasser des Flusses waren gefürchtet. Darum hat man im 19. Jahrhundert die mäandrierende Wertach begradigt, doch in der Folge tiefte sich deshalb das Flussbett der Unteren Wertach stark ein – Stützschwellenkraftwerke mussten den Fluss stabilisieren. Deshalb wurde 1956 ein Wasserkraftwerk bei Schwabmünchen in Betrieb genommen. In diesem Buch zeigen Experten am Beispiel der Flussent wicklung an der Unteren Wertach die Multifunktionalität von Wasserkraftwerken auf. Sie erklären die historische Entwicklung der Wasserkraft, ihren volkswirtschaftlichen Nutzen und den Beitrag zum Klimaschutz. Sie belegen, dass Wasserkraftwerke an der Wertach Teil der Flusssanierung sind. Fehler der Vergangenheit werden sukzessive korrigiert: Beispielhaft dafür stehen Fischaufstiegshilfen bei den Wasserkraftwerken sowie ein Auwaldbewässerungsprogramm bei Inningen. Das Flusssanierungsprojekt „Wertach vital“ holte die Natur ins Stadtgebiet von Augsburg zurück und schuf Räume für die Naherholung. Und drei Wasserkraftwerke an Wertachkanälen sind seit 2019 Objekte des UNESCO-Welterbes „Augsburger Wassermanagement-System“.