Als Schau- und Hörplatz des wohl dynamischsten Ensembles zeitgenössisch improvisierter Musik in Deutschland lässt sich die traditionsreiche Musikstadt und der Bildungshort Leipzig ausmachen. Spielorte und Handlungspraxen des 1999 gegründeten EUPHORIUM_freakestra werden in einem kühnen Schnittregime mit privaten Lebensrealitäten und ausgefeilten Inszenierungskünsten der lokalen Akteure verknüpft. Dramaturgisch höchst abwechslungsreich spielen die Filmemacher unter dem Sammelpseudonym Gudrun Pappelteich mit solchen grandiosen Kulturarenen wie dem Opernhaus oder dem Grassi-Museum für Musikinstrumente der Universität Leipzig, rhythmisch verschachtelt mit auditiven, visuellen und narrativen Spuren aus Innenräumen der subkulturellen Kreativwirtschaft. Immer wieder findet man sich inmitten neodadaistischer Kleinode oder fliegt mit Skizzen zu innovativer Musikforschung über das Gewandhaus. Schließlich gleitet, wie im alten Stummfilm, doch mit neuer Farbe, ein Harmonium auf dem Schlitten am Rande des Geburtortes Johann Sebastian Bachs scharf vorbei. Jean Paul hat Richard Wagner immer wieder gern geschossen. Immerhin agieren 29 benannte, teils ausgesprochen prominente Protagonisten der Szene und vergegenwärtigen in ausgewählten Konstellationen und Konfigurationen dieses bemerkenswerte Projektensemble, wie es sich selbst im hier dokumentierten Zeitraum von 2007 bis 2012 auf höchst lebendige Weise konstituierte: Alles was baumelt, bringt Glück!, der von Friedrich Kettlitz im gemeinsamen Gedicht mit Phil Minton zelebrierte Passus, könnte als ästhetisches Programm eines cineastischen Vergnügens verifiziert werden, welches die frei schwebenden Sinnkonstruktionen charakteristischer EUPHORIUM-Produkte neu konsultiert. Unter dem genannten Titel des dritten Langfilms des Ensembles schließt sich eine filmische Trilogie: Nee, ja na klar... aber was?, jener Videozyklus zur Inszenierung außerordentlicher Alltäglichkeiten verabschiedet sich mit einem unwahrscheinlichen Musealisierungsprogramm. Including: AKT I, First expermimental and music film of the ensemble EUPHORIUM_freakestra shows the members of the EUPHORIUM_freakestra when they were really young and engaged to combine artistic scenes and daily live.