Zum Buch:
Warum Niko das gemacht hat, kann er schon ein paar Sekunden später nicht mehr sagen. Wahrscheinlich steckte er gerade mitten in einem Supernikobrausetraum. Jedenfalls hat er, der Dickste der Klasse, die schöne Sera vor der Grapschattacke des Mädchenschwarms Marko gerettet. Dass das Folgen haben wird, ist ihm klar. Aber dann fordert Sera ihn doch tatsächlich am gleichen Abend zum Tanzen auf! Von dem Moment an läuft auf der Klassenfahrt endgültig alles aus dem Ruder. Ganz schön verrückt, diese Geschichte, aber wiederum nicht so verrückt, dass sie nicht genau so passieren könnte.
Die beiden haben eigentlich keine Wahl. Der einzig vernünftige Vorschlag nach der Sache mit dem Tanz und der anschließenden Mobbingattacke der Superklasse ist, sich heimlich, still und leise einzeln zurück auf das eigene Zimmer zu schleichen. Niko, für den solche Situationen Alltag sind, hat damit kein Problem. Aber Sera fuchst die ganze Geschichte. Und weil sie das Mädchen mit den coolen Ideen ist, weiß sie was Besseres: „Wir: du und ich. Jetzt. Notfall. Abhau. Plan“ – Sera macht nie viele Worte. Und Niko? Der riecht Abenteuer, und das mit dem schönsten Mädchen der Klasse. Also holen die beiden ihre Jacken, lassen noch zwei Wolldecken mitgehen und stehlen sich davon, mitten in der Nacht.
Lange wird dieser Ausnahmezustand nicht anhalten, schon am nächsten Tag müssen sie zurück in ihren Alltag. Aber diese paar Stunden sind kostbar. Denn in dem Maß, in dem die beiden aus der Welt gefallen sind, in dem Maß können sie sich aufeinander einlassen. Und da gibt es einiges zu entdecken. Nikos höfliche Art zum Beispiel: Wie der redet, und seine Ritter-Masche! Die flaschenpostgrünen Augen. Sera wiederum erinnert Niko in manchem an seinen Freund Little: Sie ist mindestens so gut im Sprinten und in jedem Fall genau so neugierig. Wie das ungleiche Paar sein Gegenüber erlebt, bekommt man hautnah mit, denn der Roman ist abwechselnd aus Nikos und Seras Perspektive geschrieben.
Zurück in der Schule ist fast alles beim alten – nur Niko und Sera nicht. Das hat Folgen, schöne, aber auch aufregende. Immer öfter passieren Dinge, mit denen keiner gerechnet hat. Und das nur, weil zwei aus der Reihe getanzt sind und sich nicht mehr so leicht einsortieren lassen. Ganz schön mutig!
Susanne Rikl, München