Was sind dokkaebi, und wie sehen sie aus? Mit dieser Frage hat sich der österreichische Ethnologe Alexander Reisenbichler mehrere Jahre lang befasst. Zusammen mit seiner Familie hat er sich in einem kleinen Dorf in den südkoreanischen Jiri-Bergen niedergelassen, hat dort die Älteren unter der lokalen Bevölkerung nach ihren persönlichen Erfahrungen mit diesen offenbar sehr vielschichtigen, teils guten, teils bösen koboldartigen Erscheinungen befragt, hat auf Reisen nach Nordostchina, im Grenzgebiet zu Nordkorea und Russland, weitere Feldforschung durchgeführt und schließlich die koreanische Literatur durchstöbert nach Geschichten über dokkaebi, die er aus dem Koreanischen übersetzt und anschließend mit eigenen Worten wiedergegeben hat. Herausgekommen dabei ist ein Buch, in dessen erstem Teil Reisenbichler aus der Vielzahl der ihm vorliegenden Erfahrungsberichte eine Phänomenologie der dokkaebi und des Dokkaebi-Glaubens entwickelt hat, und dessen zweiter Teil eine von ihm getroffene Auswahl von Geschichten darstellt. Alexander Reisenbichler (geb. 1977) studierte an der Universität Wien Ethnologie, Kultur- und Sozialanthropologie sowie Pädagogik, an der Punjab-Universität in Chandigarh Geschichte und Kultur des alten Indien und schloss mit dem Master of Arts (MA) ab. Mit seiner Frau und zwei Töchtern lebt und forscht er derzeit in Südkorea und Indien.