Die Geschichten dieses Buches wurden mit Herzblut geschrieben. Das Herz gehörte Laurette Schilling. Sie lebte von 1837 bis 1903, war Tochter eines berühmten Zoologen, Rittergutsbesitzerin, emanzipierte Kämpferin und Herrin der Insel Öhe. Die Öhe zwischen Hiddensee und Rügen ist seit 800 Jahren und bis heute im Familienbesitz. Doch diese idyllisch gelegene, 75 Hektar kleine Schatzinsel weckt Begehrlichkeiten und Neid. Und so nimmt die alleinstehende Laurette entschlossen den Kampf gegen Gutsbesitzer und Gendarmen, gegen Fischer und Anwälte auf. Sie führt ihn „mit männlichem Sinn”, mit Wagemut und Verbissenheit, mit Finten und Flinten. Der Kampf um ihr Recht bringt sie ins Gefängnis, ins Irrenhaus und in Verruf. Doch hat sie in einer patriarchal geprägten Welt eine Wahl? Nach ihrem Tod inspirierte Laurette Schillings Schicksal Dichter wie Hans Fallada und Fedor Sommer. In diesem Buch, herausgegeben von ihrem Urgroßneffen Mathias Schilling, der heute die Geschicke der Schatzinsel lenkt, kommt sie erstmals selbst zu Wort. Laurettes Aufzeichnungen zeigen eine unabhängige und wagemutige Frau, die in keine Schublade passte, ihrer Zeit weit voraus war – und fesselnd schrieb.