Die Untersuchungen dieses Buches knüpfen an die traditionelle Vielstimmigkeit der Bemühungen um eine Klärung der Bedingungen der Aufklärung an. Sie reduzieren deren Komplexität, indem sie fragen: Aufklärung – wodurch, für wen, worüber, wozu? Ohne moralische, rechtliche, politische und utilitäre Aufklärung weiß die Urteilskraft weder von den fundiertesten wissenschaftlichen Informationen ihrer jeweiligen Zeit noch von den zuverlässigsten wissenschaftsbasierten Handlungstechniken ihrer jeweiligen Zeit in ihrer jeweils konkreten geschichtlichen Situation einen guten Gebrauch zu machen. Wissenschaftliche Informationen bleiben ohne die Obhut einer moralisch, rechtlich, politisch und utilitär aufgeklärten Urteilskraft praktisch stumm. Handlungstechniken, auch wissenschaftsbasierte Handlungstechniken, bleiben ohne eine solche Urteilskraft blind. Auch die beste Aufklärung durch Wissenschaft bleibt praktisch blind und stumm. Es bedarf daher der praktischen Aufklärung der Urteilskraft.