Die Mandukya Upanishad ist u.a. eine Upanishad über das OM. Darüber hinaus ist sie, wie alle Upanishaden, Aufzeichnung innerer Erfahrungen der Verwirklichung der höchsten Wahrheit - Brahman - durch die alten Weisen. Die Upanishaden stellen einen der drei Grundsteine indischer Philosophie dar. Es ist durchaus heikel, ihren Inhalt zu verstehen und auszulegen, denn der feine und geheime Sinn der Texte muss nicht nur wortgetreu aufgefasst, sondern auch selbst erfahren werden. Der Verfasserin ist es geglückt, solch wortlose Erfahrung in Worte zu übertragen. Dabei beherrscht sie zusätzlich die Kunst der Annäherung über die Sprache des Sanskrit. Bereits in ihrem früheren Versuch ("Ishavasya Upanishad") hat Margret Distelbarth bewiesen, dass sie etwas Aussergewöhliches über den "Umgang mit der Upanishad" zu bieten hat. Liest man diesen ihren zweiten Versuch, begreift man erst recht, was die Geister der abendländischen Kultur meinen, wenn sie die Upanishaden zu den Köstlichsten der Weltliteratur zählen. Ihre Köstlichkeit ist Kost, Nahrung, bekömmliches Gut für die Entwicklung unseres gesamten Wesens, unseres Körpers, unserer Seele. Margret Distelbarth wurde 1944 in Schwäbisch Hall geboren. Nach verschiedenen Tätigkeiten (Psychologie, Philosophie, Pädagogik, Theologie und Malerei) fand sie ihre geistige Mitte im Yoga, als sie 1976 ihren Lehrer Rudolf Fuchs traf, mit dem zusammen sie seither in der Yoga-Schule Stuttgart arbeitet und 1982 ihre erste Upanishaden-Übertragung und -Interpretation (“Umgang mit der Upanishad - Ishavasya Upanishad") herausgab. Die Erschließung der alt-überlieferten Schriften für das moderne abendländische Bewusstsein steht im Mittelpunkt ihrer Arbeit.