Aufgewachsen nach dem Krieg, verschlägt es Reinhard Spindler 1964 von Oberlungwitz nahe dem Sachsenring zum Maschinenbaustudium nach Magdeburg. In der jungen DDR bedarf es nicht nur an Wohnraum, an neuer Bildung, an Lebensnotwendigem, es bedarf vor allem an gut ausgebildeten Fachkräften, Ärzten, Ingenieuren. Akribisch genau beschreibt der Autor seine Zeit an der Technischen Hochschule, die zu meistrenden Herausforderungen an die Studenten unter dem ständigen Einfluss der staatlich verordneten Ideologie und das Leben eines jungen Menschen inmitten einer Stadt, die in weiten Teilen neu aus den Trümmern entsteht. Er berichtet von ersten Auslandsreisen, dem Kennenlernen seiner Frau Anne, die zum Entstehen dieses Buches umfassend beitrug. Beide erinnern sich an die Zeit ihrer Verlobung, ihrer Hochzeit, an die vielen kleinen Barreiren und Probleme, die es in den Jahren zu überwinden galt: vom Gold für die Trauringe bis zum Laubenbau, von der ersten Wohnung im Plattenbau bis zu Konflikten mit den Behörden. Reinhard Spindler gelingt es hervorragend, das Leben in diesen Jahren nachzuzeichnen, seinen Einstieg ins Erwerbsleben und seinen Arbeitsalltag zunächst im SKET und dann im ZRAW Gommern, die ersten Anschaffungen für die gemeinsame Wohnung, die ersten Reisen in die sozialistischen Bruderländer, die Weltfestspiele 1973. Er präsentiert hiermit den zweiten Band seiner Lebenserinnerungen. Wahrhaft Erlebtes wird zur Zeit- und Heimatgeschichte.