Die Pentalogie »Moderne deutsche Falknereigeschichte« gibt erstmals eine umfassende Gesamtdarstellung der deutschen Falknereigeschichte des 20. Jahrhunderts – von den Anfängen in der Weimarer Republik über die erste Blüte während der Zeit des Nationalsozialismus bis in die jüngere Vergangenheit. Im vorliegenden zweiten Band werden die Jahre des Nationalsozialismus beschrieben, in denen die deutsche Falknerei einen zuvor nicht für möglich gehaltenen Aufschwung erlebte. Binnen weniger Jahre maturierte der Deutsche Falkenorden, als damals einziger deutscher Falknerverband, zu einem vielbeachteten, ja selbstverständlichen Teil des deutschen Jagdwesens. Ermöglicht wurde dieser Bedeutungszuwachs durch Hermann Göring, unter dessen Patronat als Reichsjägermeister Jagd und Falknerei unbehelligt von Partei- und Staatsapparat prosperieren konnten. Viele Errungenschaften aus damaliger Zeit wirken bis heute nach, etwa die gesetzliche Anerkennung von Falknerei und Beizjagd, die Eingliederung von Falknerei und Greifvogelhaltung in den Rechtskreis Jagd und der Falknerjagdschein als Voraussetzung zur Beizjagdausübung. Im Jahr 1937 erlebte die moderne deutsche Falknerei dann mit der großen Falknereischau im Rahmen der Internationalen Jagdausstellung ihren kulturellen Höhepunkt. Der vorliegende Band zeichnet die Stationen der nationalsozialistischen Popularisierung von der Gleichschaltungstagung in Neschwitz 1933 bis zur Falknerei im »totalen Krieg« 1943-1945 chronologisch nach. Mit 360 weitgehend unveröffentlichten Fotos werden unter anderem die DFO-Falknerwochen, die Schaubeizen vor Göring, der Reichsfalkenhof, die Gerfalkenexpeditionen, die Internationale Jagdausstellung und die Falkenhöfe der Wehrmacht noch einmal zum Leben erweckt; allerdings auch das schwärzeste Kapitel der deutschen Falknereigeschichte: Der SS-Falkenhof im Konzentrationslager Buchenwald, wie überhaupt die bisher tabuisierte NS-Vergangenheit der deutschen Falknerei offen angesprochen wird, derer man sich gleichwohl nicht zu schämen braucht.