Dieser Band dokumentiert das eindrückliche, von der Reichsvertretung der Juden in Deutschland betriebene Projekt einer jüdischen Erziehung in der NS-Zeit, als die jüdischen Schülerinnen und Schüler entweder von den staatlichen Schulen ausgeschlossen oder aber mehr und mehr dem deutschen kulturellen Leben entfremdet wurden. Eine umfassende Kenntnis und eine entsprechende Praxis der jüdischen Feste sollten ihnen in dieser Situation bei der Ausbildung einer neuen jüdischen Identität helfen. Dr. Elieser L. Ehrmann, Pädagoge und Mitarbeiter in der Schulabteilung der Reichsvertretung, legte zu diesem Zweck in den Jahren 1936-1938 eine Reihe exzellenter Arbeitspläne für die Hand der Lehrerinnen und Lehrer und kenntnisreich erarbeitete Quellenhefte für den schulischen und außerschulischen Gebrauch vor. Die in dieser Neuausgabe vereinten Leitfäden und Textsammlungen sind aufgrund ihrer hohen Qualität nicht nur von historischem Interesse. Sie führen gediegen und anschaulich in wesentliche Zusammenhänge jüdischen Lebens ein.