Das Buch fasziniert durch die klaren Erläuterungen zum weniger bekannten geistigen Wesen Rudolf Steiners. Das Leseereignis ist, dass sich in R.St. die Essenz von drei asiatischen Geistesströmungen vereint und dass durch seine Gesamtschau eine Verbindung zwischen dem Indien nach der atlantischen Zeit und unserer Kulturepoche hergestellt wird. Nach Rudolf Steiners Christologie begründeten die wichtigsten spirituellen Lehrer dieser drei asiatischen Geistesströmungen bereits vor 2000 Jahren die Grundlagen des Christentums. Somit stellt dieses reignis eine bedeutende Phase in der Entwicklung der Menschheit dar. Steiners Erkenntnisse wollen die objektiven Grundlagen, die zu diesem Zentralereignis führten, erhellen, ohne dass die entsprechenden Religionen ihre spezifischen Eigenarten verlieren müssten. Schicklers Art der Darstellung macht dies sowohl in seiner Haltung gegenüber dem Dalai Lama als auch an anderen Stellen seines Werkes deutlich. In der Öffentlichkeitsarbeit des christlichen Abendlandes wurde der wissenschaftliche Aspekt der Esoterik wohl noch nie so souverän und umfassend dargestellt. Steiners spirituelle Synthese von Christentum, Buddhismus, Hinduismus und Zarathuismus, über die er 1909 erstmals öffentlich sprach, dürfte weltweit die interessanteste geisteswissenschaftlich fundierte Forschungsarbeit zum historischen Aspekt des interreligiösen Dialogs sein. Sie ist auch hundert Jahre nach ihrer Veröffentlichung hochaktuell.