Auf der 17. Etappe der Tour de France setzt sich Lilian Fauger, ein Tour-Debütant aus Dünkirchen, völlig überraschend vom Peloton ab. Mit seiner fulminanten Fahrweise hat er ein Loch aufgerissen. Dabei kommt er ins Grübeln: Und wenn heute mein Tag, meine Etappe wäre? Als hinter ihm die Jagd eröffnet wird, ist er kein Ausreißer mehr, er ist ein Flüchtiger, der nunmehr spürt, wie eine entschlossene Meute von Verfolgern, eine Art Exekutionstruppe, ihm auf den Leib rückt. Was mag einem Ausreißer wohl durch den Kopf gehen, der auf seiner Soloflucht unter immer stärkeren Schmerzen leidet? Genau diese Frage stellt Jean-Bernard Pouy in seinem Thriller: ein Radrennfahrer leidet vier Stunden lang. Vier Stunden aus dem Leben eines Tour-de-France-Neulings. Ein spannender und makabrer Roman noir, der unter die Haut geht - bis zum Zielstrich. "Tritt in die Pedale Kamerad, bis dir das Lactat in die Oberarme steigt! Die alte Garde ist dir auf den Fersen… Denn nach und nach holt dich die Realität wieder ein: Schmerzen, nicht enden wollendes Pech, kleinkarierte Aktionen, verworrene Geschichten…" (Aus "Das zehnte Wegmüller'sche Gebot")