In der Schule wird nicht nur Rechnen und Schreiben unterrichtet. SchülerInnen lernen auch, sich männlich oder weiblich zu verhalten, was arm oder reich sein bedeutet – und zu unterscheiden, wer als »Ausländer« gilt und wer nicht. Um zu verstehen, welche Bedeutungen Migration und Ethnizität im Schulalltag zukommen, begleitete und beobachtete der Autor LehrerInnen und SchülerInnen an einer Neuen Mittelschule in Tirol. Die entstandenen Beobachtungsprotokolle, Fragebögen und Interviews werden in dieser ethnografischen Arbeit dargestellt und analysiert. Auf diese Weise wird den LeserInnen ein vielschichtiger Einblick in die schulische Lebenswelt aus der Migrationsperspektive gewährt. Dabei wird deutlich, dass die Schule als zentrale Institution der Gesellschaft eine entscheidende Rolle in der Vermittlung von Fremd- und Selbstbildern einnimmt.