Was bedeutet es, eine ledige Mutter zu sein? Dieser Frage geht die vorliegende Studie nach. Eine Frau mit einem unehelichen Kind verletzt eines der gesellschaftlichen Tabus. Ihr drohen nicht nur Ausschluss aus der Familie und Verlust des Arbeitsplatzes, sie bewegt sich auch außerhalb der Legalität. Kann sie ihr Kind unter diesen Umständen behalten? Wer hilft ihr? Was macht der Kindsvater? Elke Duße untersucht in der vorliegenden Studie, wie als illegitim angesehene Sexualität die sozialen Lebenswelten lediger Mütter bestimmen. Auf der Grundlage von Gesprächen mit 40 unverheirateten Marokkanerinnen zeigt sie, wie diese die Reaktionen ihres Umfelds auf die Schwangerschaft erleben. Die Autorin hat ihre Feldforschungen zum Thema im Abstand von sechs Jahren durchgeführt. Dadurch werden gesellschaftliche Transformationsprozesse und private Veränderungen, die sich für die verstoßenen Mütter in der Zwischenzeit ergeben haben, gleichermaßen einbezogen.