Kind Europas nannten die Menschen ihn, und dennoch war es ihnen nicht möglich, ihre tiefe Ahnung in Begriffe zu fassen. Was hat es mit Kaspar Hauser wirklich auf sich? Welch großer Lebensentwurf war womöglich mit diesem Kind verbunden, das 1828 in Nürnberg wie aus dem Nichts auftauchte? Was die Abstammung Kaspar Hausers betrifft, so zeigt die Autorin auf, dass die Sachlage für den, der es tatsächlich wissen will, nach 200 Jahren Kaspar-Hauser-Forschung eindeutig ist. Aber es geht um mehr. So basiert der Text des Buches auch auf zwei parallel geführten Ebenen, einer historischen und einer okkulten und es wird deutlich, mit welchem spirituellen Sachverstand entsprechende Kreise ihre Interessen zu verfolgen wissen. – Im Nicht-Gewordenen auf persönlicher und historischer Ebene liegt die eigentliche Tragik und so motiviert das Buch immer wieder auch, das eigene Leben zu ergreifen, ein freies Ich auszubilden, ein Ich, das weder der Materie verhaftet ist noch sich kindhaft an ein Göttliches klammert, sondern „… das sich aus Selbst-Erkenntnis mit einem Höheren verbunden weiß und die Spannkraft besitzt, zwischen Himmel und Erde zu stehen.“ Dieses Buch ermöglicht darüber hinaus mit seinen Bildern und der dazugehörigen Musik, – im Sehen, Hören, Begreifen – auf besondere Weise mit dem Geschehen um Kaspar Hauser in Resonanz zu treten, indem es auch unsere Herzensintelligenz anspricht. Es ist eine Aufforderung, zu uns selbst und zu Kaspar Hauser zu stehen. „Ich las das Buch an zwei aufeinanderfolgenden, regnerischen Morgen in England durch, dem Land aus dem Kaspar Hausers größter Widersacher kam – und es hat mich tief berührt … In meinem Bücherregal stehen sieben Bücher über Kaspar Hauser, ich hatte sie vor ca. fünfzehn Jahren gelesen, wirklich berührt hat mich das Thema allerdings erst jetzt. Mag sein, ich bin erst jetzt bereit dazu, mag sein, das innere Anliegen der Autorin hat mir neue Türen geöffnet, jedenfalls wünsche ich diesem Buch und dem Projekt eine weite Verbreitung und echte, tiefe Aufnahme – uns Menschen und unserer Entwicklung zuliebe.“ Susanne Rivoir