In dieser Studie wird die Figur der Prostituierten, als Film- wie auch als Diskursfigur, in den seit den 1990er Jahren virulent gewordenen Verhandlungsfeldern von Wissen und Sexualität neu verortet. In einer Neubestimmung des Begriffspaars ›Gender/Medien‹ sowie in Abkehr vom Devianzansatz, der die feministische Prostitutionsforschung lange beherrschte, wird ›Gender als Medium‹ aufgefasst. Die materialreichen Spielfilmanalysen (»Die flambierte Frau«, »Liebe und Anarchie«, »Anna Christie«, »Tokio Dekadenz«) sind zugleich ein analytischer Nachgang auf Forschungen der Systemtheorie, der feministischen Diskurse, der psychoanalytisch orientierten Kulturwissenschaft sowie der kulturwissenschaftlichen Medientheorie und konfrontieren diese aus einer Perspektive der medienwissenschaftlichen Gender Studies.