Gegenstand des Buches sind die Bedingungen, denen theistische Überzeugungen genügen sollten, um unter den Vorgaben der Moderne als mit mündigem Denken vereinbar gelten zu können. Bedingungen ontologischer Art betreffen das Verhältnis von Gott zu Raum und Zeit. Gott sollte nicht als eine transzendente und unveränderliche Macht gedacht werden, sondern als freie Person, die tätig ist und darum auf Zukunft hin ausgerichtet. Andere Bedingungen ergeben sich aus dem Postulat der absoluten Heiligkeit Gottes. Sie schränken nicht nur ein, welche Antworten auf den Einwand der Theodizee denkbar sind, sondern legen auch nahe, dass das Zentrum eines theistischen Glaubens in der Hoffnung auf eine postmortale Fortexistenz moralischer Wesen und eine ideale Verwirklichung von Gerechtigkeit gesehen werden sollte.