Sind Freiheit und moralische Verantwortung mit dem kausalen Determinismus vereinbar? Die Debatte über diese Frage scheint in einem Patt zwischen Kompatibilisten und Inkompatibilisten festzustecken. Nach verbreiteter Ansicht zählen zu den wichtigsten neueren Entwicklungen die Abkehr der Kompatibilisten von der Konditionalanalyse von Freiheit und der wachsende Zweifel daran, dass alternative Möglichkeiten Voraussetzung für Verantwortung sind. In diesem Buch wird zu zeigen versucht, dass beide Entwicklungen Irrwege sind und das Patt zugunsten des Kompatibilismus überwunden werden kann. Im ersten Teil wird die Konditionalanalyse modifiziert und gegen Einwände verteidigt. Der zweite Teil argumentiert, dass eine Person genau dann moralisch verantwortlich für ein Ereignis ist, wenn ihr eine bestimmte konditionale Analyse Handlungsspielräume zuschreibt. Diese Spielräume bewirken nämlich, dass der Wille kausale Spuren in Form von Ereignissen hinterlässt, welche Rückschlüsse auf die moralische Qualität der Person ermöglichen. Dass eine Person moralisch verantwortlich für ein Ereignis ist, heißt jedoch genau dies: Sie steht zu ihm in einer kausalen Relation, die es ermöglicht, sie in seinem Lichte moralisch zu beurteilen.