Mit Navid Kermani hat ein Intellektueller die Bühne betreten, der Kunst und Politik, Wissenschaft und Religion zu einer neuen romantischen Synthese verschmelzen will. So ist eine Staatstheologie entstanden, die religiöse und politische Verbindlichkeiten zu schaffen sucht – im Deutschen Bundestag und in der Paulskirche, an Adornos Rednerpult und auf der Domplatte. Als formalisierte Ästhetik ist sie anschlussfähig z.B. für den reaktionären Sakralkatholizismus eines Martin Mosebach. Steffen Köhler wurde mit einer Arbeit über Franz Kafka bei Alexandre Ganoczy in katholischer Theologie promoviert. Sein Arbeitsschwerpunkt ist die Schnittstelle von Theologie und Literatur. Er hat Monographien u.a. über Navid Kermani, Martin Mosebach, Gomez Davila, Joseph Ratzinger und Paul Schütz vorgelegt. Vom Autor erschien zuletzt im J. H. Röll Verlag: Das Ich bei Martin Mosebach – ein Kommentar.