1985, anlässlich des 100. Geburtstags von Ernst Bloch, wurde die Ernst-Bloch-Assoziation gegründet. Seit dem Tod Blochs 1977 waren in der BRD zahlreiche Bloch-Initiativen entstanden, die sich vernetzten und ihre Aufgabe darin sahen, die Philosophie Blochs möglichst vielen Menschen nahezubringen. Es fanden Bloch-Tagungen statt, legendär die in Salecina, der von Amalie und Theo Pinkus gegründeten linken Bildungsstätte im Engadin. Nach der Assoziations-Gründung beschlossen wir, ein gemeinsames Publikationsorgan ins Leben zu rufen. Den Namen „VorSchein“ verdanken wir Theo Pinkus, der diesen Bloch-Terminus als besonders geeignet für unser Vorhaben erachtete. 2001 wurde aus dem Titel VorSchein. Blätter der Ernst-Bloch-Assoziation – schon seit 1993 hatten wir uns vom Format DIN-A 4 Fotokopie verabschiedet – der Titel VorSchein. Jahrbuch der Ernst-Bloch-Assoziation. Seither werden die Tagungsvorträge im Jahrbuch dokumentiert, teils ergänzt durch andere Beiträge wie Buchbesprechungen u. a. Der VorSchein 40 markiert ein kleines Jubiläum: 39 Jahre Ernst-Bloch-Assoziation, 40 VorScheine. Im Brennpunkt der Jahrestagung 2023 der Ernst-Bloch-Assoziation standen die Namen Brecht, Bloch, Benjamin und der Ort Berlin. An welchen Texten arbeiteten die drei in diesem Krisenjahr? In welchem Kontext entstanden die Werke? Welche Rolle spielte Berlin? In welchem sozialen Umfeld bewegten sich die drei Protagonisten? Wohin führte ihr Weg – inhaltlich, politisch, privat? Wie schlugen sich anhaltende Krise, Hyperinflation, politische Unruhen im Werk nieder, wie bestimmten sie das Leben? Sind die Themen Brechts, Blochs, Benjamins 100 Jahre später noch aktuell? Gibt es Parallelen zu heutigen sozialen und politischen Entwicklungen? Die Beiträge dieses Jahrbuchs versuchen Antworten auf die Fragen zu geben.