Mit dem Neudruck des seit langem vergriffenen Buddhistischen Yogalehrbuchs in der Edition von Dieter Schlingloff, einer der wichtigsten philologischen Arbeiten der Buddhologie in der zweiten Hälfte des 20. Jhs., macht das EKÔ-Haus der Japanischen Kultur e.V., Düsseldorf, in seiner Reihe der „Buddhismus-Studien" ein fundamentales Quellenwerk des Buddhismus wieder zugänglich, das in einem wesentlichen Punkt mit der eigenen Lehrtradition dieses Hauses, derjenigen des Buddhismus des Reinen Landes, und mit einem konstitutiven Grundzug der Entstehung des Mahâyâna überhaupt in sachlicher Verbindung steht: nämlich in der ritualisierten, mandalaförmigen Schau und der kontemplierenden weltbefreienden Betrachtung. In diesen Komplex gehören nicht nur Mahâyâna-Schriften wie das Pratyutpanna-samâdhi-sûtra, das Betrachtungssûtra der Reine-Land-Tradition, das GaÝÇavyûha-sûtra oder bestimmte bis heute in Tibet praktizierte Visualisationsübungen, sondern hierher gehört auch das bislang immer noch nicht genügend zur Kenntnis genommene und hier wieder zugänglich gemachte Yogalehrbuch von der Seidenstraße. Es läßt sich als ein wichtiges Bindeglied zwischen dem älteren und dem Mahâyâna-Buddhismus Zentral-und Ostasiens verstehen.