Der harmonische Mensch, das heißt derjenige, der sich in einem ruhigen, leidenschaftslosen Seelenzustand befindet, steht auch im Einklang mit dem Universum. Daraus folgt, dass auch der Lauf seines individuellen Tattwas, das heißt der Wechsel der Tattwas in einem Körper, in voller Übereinstimmung mit dem Tattwa-Lauf des Makrokosmos der großen Welt steht. Wenn aber der Mensch physische oder psychische Störungen in sich trägt, wenn er von Leidenschaften oder Lastern beherrscht, also seelisch krank, ist oder wenn er körperlich leidet, so ist der Lauf seines persönlichen Tattwas ein untergeordneter, unregelmäßiger oder stockender und nicht in Übereinstimmung mit dem großen Tattwa-Lauf sich befindender; er steht also nicht in Harmonie mit dem All. Der allgemeine damalige Entwicklungsstand der Menschheit ist leider noch nicht so weit gediehen, dass beständig eine Harmonie zwischen beiden Welten, der kleinen des Menschen und der großen des Universums vorhanden ist. Wäre das aber der Fall, wäre unser Erdenleben ein ununterbrochener Zustand von Glück und Seligkeit, frei von Krankheit, Leid, Not, Enttäuschungen und Misserfolgen. Man sollte seine Handlungen stets in Übereinstimmung mit dem persönlichen und dem allgemeinen Tattwa halten. Das ist aber nur den wenigsten Menschen - und selbst diesen nicht "restlos" - möglich. Denn man müsste dann sein persönliches Tattwa jeden Augenblick "unzweifelhaft" erkennen können und man müsste es in der Gewalt haben, sein persönliches Tattwa, wenn es zeitweise nicht in Übereinstimmung mit dem allgemeinen Tattwa steht, durch Willenskraft so umzugestalten, dass es dem allgemeinen Tattwa entspricht. Man müsste zum Beispiel die Macht haben, wenn man festgestellt hat, dass man persönlich Tejas schwingt und das allgemeine Tattwa sich (nach einer leichten Berechnung, die Gegenstand des nächsten Kapitels ist) in Prithvi ergibt, durch Willenskraft das Prithvi-Tattwa in sich anzuregen. Man müsste also jede Unregelmäßigkeit und Störung in seinem persönlichen Tattwa-Lauf sofort durch Willenskraft umändern und dem großen, allgemeinen Tattwa-Lauf, den man "makrokosmisch" nennt, anpassen können. Ein Mensch, der diese Kraft in seiner absoluten, unumschränkten Gewalt hat, ist überhaupt frei von allem Ungemach der Erde. Er hat es zum Beispiel in der Macht, jede Krankheit seines Leibes sofort im Keim zu ersticken. Krankheit ist in seiner inneren Wesenheit nichts weiter als ein unregelmäßiger oder gestörter Tattwa-Lauf, der mit dem "makrokosmischen" nicht übereinstimmt.