Karl Braune (1896–1971) war sein Leben lang mit der Kamera in seiner Heimatstadt Lübeck unterwegs. Schon vor dem Ersten Weltkrieg machte er als Jugendlicher Aufnahmen der Stadt und ihrer »schönen Tochter« an der Ostsee, Travemünde. Der spätere Gerichtsbeamte, der nie als professioneller Fotograf gearbeitet hat, suchte über ein halbes Jahrhundert lang nach immer neuen Perspektiven für den Blick auf seine Stadt. In diesem langen Zeitraum dokumentierte er den Wandel von einem romantisch anmutenden Alt-Lübeck über die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg bis zum Wiederaufbau in den 1950er und 1960er Jahren. Das ruhige Bild der Altstadt in der Zwischenkriegszeit, symbolhafte Detailaufnahmen von den Folgen der Bombennacht 1942 und ein sachlicher Blick auf das Lübeck der Wirtschaftswunderzeit verbinden sich im Werk des Fotografen zu einem vielfältigen Porträt der Hansestadt. Dieser Bildband zeigt eine große Auswahl aus dem umfangreichen Nachlass Karls Braunes, der zahlreiche Glasnegative, frühe Farbdias und Schwarzweißfilme enthält. In hochwertiger Ausstattung wird so ein herausragendes fotografisches Lebenswerk erstmals im Zusammenhang und in Buchform zugänglich gemacht.