Sokrates (ca. 469/68–399 v.Chr.) gilt als Gründungsfigur der Philosophie. Seine Wirkung war schon in der Antike gewaltig und dauert bis heute an. Hegel nannte ihn eine 'welthistorische Person', den 'Hauptwendepunkt des Geistes in sich selbst'. Die kaum zu überschätzende Wirkung, die wir mit seinem Namen verbinden, steht jedoch in starkem Kontrast zu dem Wenigen, das wir über Sokrates wissen. Da er selbst keine Schriften verfasst hat, sind wir auf die Texte von drei Autoren angewiesen, deren Sokratesbilder kaum unterschiedlicher sein könnten: auf eine Komödie des Aristophanes, die Dialoge des jungen Platon und die sokratischen Schriften Xenophons. Diese Einführung bietet eine Annäherung an den historischen Sokrates im Spiegel der Differenzen dieser Texte.