Als „Nicht-genau-richtig-Erleben“ bezeichnet man in der Psychologie ein Störgefühl, das gar nicht so leicht in Worte zu fassen ist. Besonders häufig kommt es im Alltag sehr gewissenhafter Menschen vor, z.B. wenn ihnen etwas nicht hundertprozentig gelungen ist, wenn Mitmenschen nicht so sorgfältig arbeiten wie sie selbst oder sich nicht an Regeln halten. Da im Leben selten alles „genau richtig“ oder perfekt ist, kann sich dieses Störgefühl in ganz verschiedenen Lebensbereichen zeigen, wie z.B. bei der Arbeit oder bei Entscheidungen mit endlosen Pro- und Kontra-Argumenten. Emotional resultieren daraus Unzufriedenheit, Gereiztheit, Ärger, eine pessimistische Grundhaltung, aber auch zwischenmenschliche Konflikte. Dieses Buch richtet sich an sehr gewissenhafte Menschen und ihre Angehörigen. Es erläutert anhand vieler Beispiele, wie sich die Neigung zum Nicht-genau-richtig-Erleben auswirkt, wie sie sich typischerweise lebensgeschichtlich entwickelt und welche Veränderungsschritte zu einer Befreiung aus den tückischen Sackgassen dieses quälenden Störgefühls führen. Die ausführlich beschriebenen hilfreichen Vorgehensweisen können eigenständig als Selbsthilfe oder im Rahmen einer Psychotherapie angewandt werden.