Moral versus Immoral – großes Kino von Anfang an. Wir wandten uns dem einen zu und wünschten dem anderen den Tod. Doch: Totgesagte leben länger. Das Moralische zeigte sich als sterblich, während das Immoralische das ewige Leben zu pachten schien. Sprachlos darüber hörten wir auf, über das Immoralische zu reden, und mit der Zeit vergaßen wir den Unterschied zwischen dem Immoralischen und dem Moralischen. Da weckte uns ein Verdacht: Sprechen über das Immoralische würde auch dieses sterblich machen. Fairplay, Waffengleichheit, das war unsere Idee. Doch wo das Immoralische finden? Es agiert im Verborgenen, es schleicht sich an, nistet sich ein. Da zu sein, ohne Präsenz zu zeigen, das ist seine Spezialität. Die leise Sohle, der verstohlene Blick, das ist sein Zugang. Wir nahmen die Fährte auf. Wir übernahmen seine Attitüde des Huschens und Schleichens – legten, wo wir konnten, die Fallen und Fesseln der Sprache aus und schrieben weiter am großen Kino: Moral versus Immoral.