Zum Buch:
Außerhalb einer eingefleischten Cineastenszene wird der mexikanische Film vermutlich nicht als solcher wahrgenommen, d.h. kaum jemand wird wissen, selbst wenn er den Film gesehen hat, daß er von einem mexikanischen Regisseur stammt oder aus einer mexikanischen Produktion. Daran schuld mag auch die Tatsache sein, daß viele Regisseure nicht in ihrem Heimatland arbeiten, sondern für US-amerikanische oder europäischen Produktionen. 2007 aber wurde eine breitere Öffentlichkeit auf das Nuevo Cine Mexicano aufmerksam, als bei der Oscar-Nominierung Mexiko unerwartet den dritten Rang einnahm.
Die Aufsatzsammlung versucht, mit einer Reihe von thematisch gegliederten Darstellungen einen ausführlichen Überblick über das jüngste mexikanischen Filmschaffen zu geben. Dabei spielt die Globisierung mexikanischer Filmschaffender (Regisseure, Schauspieler, Drehbuchautoren, Kameraleute), d. h. ihre Präsenz und ihr Einfluß auf das Weltkino eine herausragende Rolle. Ihre Arbeit für ausländische Filmproduzenten führt nicht dazu, so Ursula Vossen in ihrer informativen Einleitung, daß sie ihre mexikanische Identität verlieren, sondern sie überschreiten inhaltlich Grenzen durch eine große Vielfalt an Themen, Genres und Bezügen [und] formal durch ihre große Experimentierfreude und ungewöhnlichen Erzählformen. Der Band enthält über vierzig Filmbesprechungen, viele davon mit Standfotos illustriert. Lassen Sie sich überraschen von der außergewöhnlichen Vielfalt der filmisch umgesetzten Themen, den Porträts von Regisseuren und Schauspielern des Neuen Mexikanischen Films. Klaus Küpper (Bücher zu Lateinamerika)