Johannes Czwalina und Christina Gräfin Callori di Vignale haben sich aus unterschiedlichen Richtungen mit einigen der großen Friedensschlüsse des 20. Jahrhunderts befaßt. Vor allem haben sie die Gespräche und Verhandlungen studiert und sich deren Protagonisten genau angeschaut: Beispielsweise Nelsen Mandelas und Frederik Willem de Klerks Vitae und Gesprächsbegegnungen, die Anfang dern 1990er Jahre zu einem Modell des Zusammenlebens verschiedener Ethnien und zur Aufhebung der Apartheit führten – wie ging das vor sich? Welche Voraussetzungen, welche Eigenschaften waren hierzu auf den beiden Seiten der vorherigen Trennung und Bekämpfung wesentlich? Und welche Besonderheiten in Persönlichkeit und Biographie erlaubten es Bundeskanzlerin Angela Merkel, in der große Migrationsturbulenz um 2015 für einen friedlichen Ausgleich nationaler und ethischer Positionen zu sorgen? Was ermöglicht es dem Chef einer einflußreichen und geschichtsträchtigen Adelsfamilie in den 2000er Jahren, deren historische Verstrickungen zu formulieren und entgegen Familieninteressen einen offenen Umgang mit Schuld zu fordern und eine Aussöhnung einzuleiten? In der Analyse der Begegnungen, Gespräche und Portraits machen Czwalina und Callori das ersichtlich und auch nachvollziehbar. In ihren zusammenfassenden Essays reflektieren sie ihre Erkenntnisse und formulieren die Kerne ausgleichenden Kommunizierens. Sie arbeiten heraus, worauf es bei der professionellen Rekrutierung von Führungskräften im diplomatischen wie im NGO-Bereich ankommt. Durch ihre praktischen Anleitungen ist der Band zugleich ein Muss für alle, die selbst in Konfliktlösungsthemen aktiv werden möchten und sich nach ihrer persönlichen Eignung hierfür fragen.